Endlich Licht am Horizont.

Drei versteckte Sünden der Kirche!

Achte nicht zu sehr auf die Strategien Deiner Feinde, um Sie zu entmutigen und aufzuhalten.

Lass dich nicht vom Feind attackieren, oder schenke ihm zumindest nicht zu viel Beachtung. Aus Alpträumen bin ich erwacht. Alpträumen, gefüllt mit Eifersucht, Stolz, Wut und Rachegelüsten. Aber solche Träume sind nicht von Gott. Der Feind versucht alles, um meinen Weg zu zerstören und mir Hindernisse in den Weg zu legen.


Ich versuche, dem Traum keine weitere Beachtung zu schenken, ignoriere die sarkastische Nachricht meines besten Freundes und richte meinen Fokus auf Jesus. Heute besuchen mich mein Mentor Carlos und seine Frau. Ich freue mich sehr, dass sie mich auf diesem Weg begleiten. Ich versuche, mir keine Gedanken darüber zu machen, was ich ihnen anbieten könnte, denn es geht um den Weg mit Gott.


Mein Mentor schlägt mir vor, drei Tage zu fasten, mit einer bestimmten Angelegenheit – das heißt, die Bibel zu lesen, über Gottes Wort zu meditieren und zu beten.


„Wenn ihr fastet, so sollt ihr nicht sauer dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihre Gesichter, damit die Leute sehen, dass sie fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit du dich nicht vor den Leuten zeigst mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“


Matthäus 6:16-18


Je leerer der Bauch, desto voller der Geist. Ich möchte meinen Geist stärken, die Wellen des Lebens reiten, ohne unterzugehen. Heute Morgen habe ich Atemübungen gemacht, um mich zu beruhigen. Ich bin einfach neugierig, was auf dem Weg passiert. Ich befinde mich erst am zweiten Tag meiner 40-tägigen Reise. Gestern erhielt meine Tochter ihr uneingeschränktes ecuadorianisches Visum.


Gott ist gut, wenn wir uns ihm anvertrauen, und er tut alles, um uns zu schützen. Heute ist Tag 2, an dem Esdras auf dem Plan steht, begleitet von den Ratschlägen von Carlos.

Ahora bien


vosotros los fariseos limpiáis lo de fuera del vaso y del plato


pero dentro estáis llenos de rapacidad y maldad. 

Lucas 11:39

Erste Unsicherheiten, ob ich am richtigen Ort bin, machen mich unruhig! 

Plötzlich ruft mein bester Freund an und fragt mich, ob es ausreicht, nur die Bibel zu lesen oder auch ihre Werte zu leben. Ich erinnere mich an die Geschichte des Jungen, der Wasser in einem löchrigen Korb holte – allein das Lesen der Bibel kann uns reinigen. 


Ein Korb voll Wasser


"Ein alter Mann lebte einmal auf einer kleinen Farm in den Bergen (pequeña granja en las montañas/small farm in the mountains) zusammen mit seinem kleinen Enkelsohn. Jeden Morgen saß sein Großvater schon früh am Tisch und las aus der Bibel. Sein Enkel wollte gerne so sein wie er und versuchte ihn auf alle möglichen Arten nachzuahmen.


Eines Tages fragte der kleine Junge 'Großvater, ich habe versucht die Bibel genau so zu lesen wie Du, aber ich verstehe sie nicht und was ich verstehe, vergesse ich sobald ich die Bibel aus der Hand gelegt habe. Was bringt es den die Bibel zu lesen?'


Der Großvater, der damit beschäftigt war Kohle in den Ofen zu legen, antwortete: 'Nimm diesen Korb und lauf zum Fluss. Fülle ihn mit Wasser und bring ihn mir zurück.'


Der Junge tat wie ihm gesagt wurde und ging zum Fluss, schöpfte Wasser in den Korb und rannte damit zurück zum Haus. Doch unterwegs verlor er das ganze Wasser, so dass er mit einem leeren Korb bei seinem Großvater ankam.
Du musst schneller laufen beim nächsten mal.


Lachte der alte Mann und schickte den Jungen zurück zum Fluss um es nochmals zu versuchen. Diesmal lief der Junge schneller, doch er kam wieder mit einem leeren Kohlekorb an. Völlig außer Atem, sagte er zu seinem Großvater, dass es völlig unmöglich wäre Wasser in einem Korb zu transportieren. Stattdessen wollte er sich einen Eimer nehmen um Wasser zu holen.


Doch der alte Mann sagte: 'Ich möchte keinen Eimer voll Wasser, ich möchte den Korb voll Wasser. Du versuchst es nur nicht hart genug.' Und da ging er raus an die Tür um dem Jungen zuzusehen wie er es erneut versuchte.
Ab diesem Zeitpunkt, wusste der Junge das es unmöglich ist, aber er wollte seinem Großvater beweisen, dass selbst wenn er so schnell rannte wie er nur konnte, dass Wasser (agua/ water) aus dem Korb herauslaufen würde, bevor er ankam.
Der Junge tauchte den Korb wieder ins Wasser am Fluss (rio/ river) und rannte so schnell ihn seine Beine trugen, doch auch diesmal war der Korb wieder leer, als er vor seinem Großvater stand.
Außer Atem sagte er: 'Schau Großvater, es ist völlig umsonst!'


'So Du denkst also es ist völlig umsonst?' antwortete der alte Mann, 'Dann schau doch mal auf den Kohlekorb.'
Der Junge schaute hinab auf den Korb und zum ersten Mal bemerkte er, dass der Korb sich verändert hatte. Er hatte sich von einem alten schmutzigen Kohlekorb (cesta de carbón sucia/dirty coal basket) zu einem schönen sauberen (limpio/ clean) gewandelt. Sowohl von innen als auch von außen.


'Siehst Du mein Junge, dass ist es was geschieht, wenn Du die Bibel liest (leyendo la biblia/ reading the bible). Du magst vielleicht nicht alles verstehen und nicht alles behalten, aber wenn Du sie liest, dann verändert Dich das, von innen und von außen. Das ist das Werk Gottes in unserem Leben.'


Dennoch fällt es mir schwer, diese Überzeugung zu bewahren, wenn Krieg und Tod um uns herum sind.


Ich bin unsicher, wenn mein Freund solche Fragen stellt, und gleichzeitig wütend, denn ich will lernen und wachsen. In dem Moment, in dem ich durcheinander bin, ruft mein Mentor an und fragt, ob er und seine Frau mich besuchen dürfen. Freudig stimme ich zu, aber ich muss erst um Erlaubnis bitten. Also bete ich kurz und frage den Hausbesitzer, der glücklicherweise zustimmt.


Ich begebe mich auf den steinigen und unebenen Weg, um sie vom Bus abzuholen. Um mich herum erhebt sich das Andengebirge, die Vögel zwitschern und die Sonne brennt. Auf halbem Wege kommen sie mir entgegen. Ich bin voller Glück und Erleichterung, denn ich sehne mich nach Antworten. Sie bringen Bananen und Papayas mit – wie wunderbar.


Ich bin so dankbar, denn ich war mehrere Tage krank, konnte meine Produkte nicht auf dem Markt verkaufen, und wir hatten kaum etwas zu essen im Haus. Bis wir hier wirklich gutes Bio-Essen bekommen können, dauert es, und der Weg zum Markt ist weit. Meine jüngste Tochter serviert uns Tee und selbstgebackene Schokoladenmuffins. Dafür ist sie extra gelbe Moras sammeln gegangen. Wir beten zusammen, und schon während des Gebets kullern die Tränen über mein Gesicht. Gott ist präsent (Dios esta presente/ God is present), ich liebe ihn, und ich bin so dankbar, dass er in meinem Leben ist.


Seit Monaten gehe ich in eine evangelische Kirche. Die Erfahrungen dort, die Lieder und die Gemeinschaft (comunidad/ community) erfüllen mich. Doch dann wurde ich krank. Zwei Gottesdienste, an denen ich teilnehmen sollte, verpasste ich, da mein Körper zu schwach war. Das erste Mal, dass ich schlucken musste, war, als die Kirche ohne Rücksprache plante. Dann rief der Pastor an und schlug vor, ich solle zum Arzt gehen. Gott hat die Ärzte geschaffen, sagte er. Ich stimme dem nicht zu, aber das ist eine Diskussion für einen anderen Tag.


Meine Skepsis wuchs – nicht gegenüber Gott, sondern gegenüber der Institution Kirche. Ich fordere mittlerweile für jede Behauptung Bibelstellen an.

Kurz darauf kam ein zweiter Anruf, diesmal von der Pastorenfrau, die ebenfalls krank war. Sie ließ sich eine Spritze geben, um weiter funktionieren zu können. Obwohl gut gemeint, sah ich nur noch rot. Mein Nein fühlte sich an, als wäre es gegen Gott gerichtet. Das gute Gefühl der Gemeinschaft löste sich auf, und Misstrauen keimte auf.


Apostelgeschichte 7:48/49

"Aber der höchste Gott wohnt ohnehin nicht in Häusern, die ihm Menschen bauen. So sagt schon der Prophet Jesaja: ›Der Himmel ist mein Thron und die Erde mein Fußschemel. Und da wollt ihr mir, dem Herrn, ein Haus bauen? An welchem Ort soll ich mich denn niederlassen?"


Die Kirche als Anti - Königreich

Die Kirche, wie der Staat oder die Schule, ist eine Institution, von der wir uns befreien dürfen. Der Weg mit Gott ist individuell, und wir dürfen lernen, auf seine Stimme zu hören, die unser Herz leitet, nicht unsere Emotionen. Gott spricht zu uns durch die Umstände und Personen, die uns im Leben begegnen. Wir dürfen lernen genauer hinzuhören. 


Die drei versteckten Sünden der Kirche, die uns daran hindern könnten, unseren Weg zu gehen, sind:


Die Struktur der Kirche – Hierarchien, die Gott so nicht vorgesehen hat.


„Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.“


Galater 3:28


Klerikalismus – das Bestreben, der Geistlichkeit mehr Einfluss zu geben.


„Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein.“


Matthäus 23:11


Die wirtschaftliche Struktur der Kirche  - Abgaben an die Kirche.


"Die Gläubigen lebten wie in einer großen Familie. Was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam. Wenn es an irgendetwas fehlte, war jeder gerne bereit, ein Grundstück oder anderen Besitz zu verkaufen und mit dem Geld den Notleidenden in der Gemeinde zu helfen."


Apostelgeschichte 2:44/45


Ausführlicher dazu und mehr Gedanken in einem anderen Artikel. 


„Und sie hörten nicht auf, täglich im Tempel und in den Häusern zu lehren und zu verkündigen, dass Jesus der Christus ist.“ Apostelgeschichte 5:42


Trotz all dem dürfen wir die Kirche nicht verteufeln, denn Gott wirkt auch hier. Gott ist überall, wenn wir nur laut genug nach ihm rufen. Wenn wir zu ihm Kontakt aufnehmen. Egal wo wir sind, kann auch er sein. Das Böse wirkt überall und das zerreißt mir das Herz. Im Besonderen, wenn es in den Kirchen wirkt und es gibt so viele Beispiele, wie das Böse in der Kirche präsent ist.

Dennoch dürfen uns bewusst machen, das wir den Fokus auf Gott richten müssen und nicht darauf, was die Menschen tun. Denn Menschen sind fehlbar, egal ob in der Kirche oder außerhalb der Kirche. 


Blicken wir über den Tellerrand und machen uns bewusst, dass Gott überall und durch viele Menschen wirkt, selbst wenn sie nicht an Gott glauben. 


Wir brauchen keine Gebäude, "Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen." Matthäus 18:20


Mit diesem Gedanken geht "Café con DIOS" an den Start.

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